Nun ist unsere Weltreise zu Ende…
Wir haben so viele Sachen gesehen, Abenteuer erlebt, sind durch Höhen und Tiefen gegangen, haben viele Menschen kennen gelernt, verschiedene Sprachen gesprochen, Kulturen kennen gelernt, waren gestaunt, geschockt, erschrocken, überwältigt, fasziniert…
Es ist gar nicht in Worte zu fassen, es ist schwer vorstellbar, dass ein Jahr vorbei ist, dass das Reisen nun zu Ende sein soll und der Alltag zurückkehrt.
Ich fliege gerade mit den Maltesern in einer kleinen Air-Ambulanzmaschine nach Hause. Gerade durfte ich in Indien auf Toilette gehen, den Regen riechen und am Himmel tolle Schauspiele beobachten. Die nächste Landung ist in den Arabischen Emiraten um wieder zu tanken und die Blase zu leeren. Ja geplant war das so nicht… aber das haben wir ja schon desöfteren auf der Reise gemerkt, dass man nicht alles planen kann und vieles einfach so kommt. Mein Arzt verabschiedete sich heute mit den Worten „Danken sie Gott, dass sie leben“. Ja, ich lebe und bin mir dessen so bewusst wie nie zuvor. Ich kann atmen, ich kann sprechen, denken, laufen, lachen,… ich lebe. Ich bin allen dafür so dankbar… allen Schwestern im Krankenhaus, die sich um mich gekümmert haben, allen Ärzten, die mich am Leben erhalten haben, meinen Freunden, die an mich denken, für mich beten, alle anderen, die mir Kraft schicken auf den unterschiedlichsten Wegen und mich immer mal wieder aus dem Loch des Selbstmitleides herausholen und mich nach vorn schicken, meiner ganzen Familie, die mich besuchen, mit mir telefonieren, mich aufbauen, beruhigen, mit mir lachen und sich freuen, dass es mir so langsam wieder gut geht.
Die letzten 7 Wochen waren eine große Herausforderung für uns alle, vorallem aber für meinen Mann und die Kinder, die mich begleitet haben und ihr Leben dem Krankenhausalltag angepasst haben.
Da darf man aber auch nicht all die wunderbaren Erlebnisse des letzten Jahres vergessen… den überwältigenden Ausblick auf die Natur ganz oben von den Mayatempeln, die Kraft des Wassers auf Hawaii, „unsere“ tägliche Wanderung auf die andere Seite der kleinen Insel vor Fiji, das Surfen in Costa Rica, das Moped fahren auf Bali, den Stadtflair in Brisbane, die Freiheit auf Koh Phangan, die tollen Menschen überall auf der Welt,… wenn wir uns die Bilder anschauen, kommen viele schöne Erinnerungen und Geschichten zum Vorschein. Da sind so einige Orte, die wir mindestens noch ein zweites mal besuchen werden und viele, viele Dinge, die wir noch sehen und ausprobieren wollen. Das Ende unserer Weltreise… Abgeholt am Flughafen, empfangen mit Luftballons- so hatte ich mir das vorgestellt- meine Kinder und mein Mann hatten dieses Glück und ich freue mich mit Ihnen. Und ich – ich darf noch einen kleinen Umweg nehmen, viele andere Menschen kennen lernen, Zeit für mich haben und gesund werden. Es gehört zu unserem Weg dazu, es ist Teil unserer Weltreise, es verändert nochmal so richtig unser Leben, es macht uns stärker.
Wenn wir dann auch nochmal in der Türkei getankt haben und in Köln einen anderen Patienten abgeliefert haben, geht es für mich mit einem noch kleineren Flugzeug nach Leipzig und dann ins nächste Krankenhaus. ENDE
Liebe Steffi,
Ich bin so froh, dass du lebst und auf dem Weg der Genesung bist!
Alles liebe dir weiterhin 😘