Der erste Hawaiischock auf O´ahu
Kleiner Hawaii Schock
Schon aus dem Flugzeug hatten wir einen Blick auf O´ahu und somit auf den völlig zugebauten Inselsüden – Honolulu mit seinen Hochhäuser und Highways. Ein paar weiße Sandstrände blitzten zwischen drin auf. Auch auf dem Weg zur Unterkunft waren wir geschockt, Verkehr ohne Ende, Fastfoodketten in Massen, von Aloha keine Spur. Die Preise extrem hoch. Viele Obdachlose, es gibt richtige Camps an den Stränden und Straßenrändern, ich möchte sie mal Luxusslums nennen, denn an den Stränden gibt es Wasser und Duschen, das haben nicht alle Menschen auf der Welt.
Ohne Kreditkarte keine Autovermietung
Auf Big Island war an der Autovermietung noch alles entspannt, wir hatten viel Zeit, waren noch an einem Strand direkt neben dem Flughafen. Um dort hinzukommen muss man eine kleine Jeeptour durch ein riesiges Lavafeld machen, es hat schön geruckelt im Auto. Als wir das Auto abgegeben haben, haben wir noch Mittag gegessen und die Kinder haben in der Spielküche gekocht. Im Shuttle mit all unserem Gepäck, jetzt noch mit 3 Kinderautositzen, haben wir dann festgestellt, dass alle Kreditkarten noch im Mietauto waren. Jetzt war es kurz mal vorbei mit der Ruhe. Aber alles gut, wir sind zurückgefahren und haben sie aus dem geputzten Auto wieder herausgeholt, hat keiner gefunden. Bei der Autovermietung in Honolulu hat es etwas länger als geplant gedauert, ca. 2 Stunden, denn die Kreditkarten haben nicht funktioniert. Wir hatten auch noch ein Überraschungsauto bestellt, aber an dem Tag war die Überraschung das Standardauto. Also wollten wir für 50 Dollar mehr ein upgrade kaufen. Ging ja aber nicht wegen der Krdeitkarten. Es wurde nun schon dunkel und ich langsam nervös. Ohne Kreditkarte kein Auto. Wir haben den Kontostand gecheckt, ja, wir waren im Minus. Auf die andere hatten wir keinen Zugriff. Jetzt war die Idee meine Kreditkarte zunehmen, ich brauchte aber einen Führerschein, anders ging es nicht. Erst dachte ich, dass ich den nicht mitgenommen hatte, aber er war mit dabei. Dann mussten wir aber noch einen 2. Fahrer eintragen lassen, denn ich wollte nicht fahren, nicht bei diesem Wahnsinnsverkehr. Die Frau bei der Autovermietung schob uns einen Zettel rüber, wo drauf stand, dass sie uns das größere Auto gibt, mit einem smilie dahinter. Sie hatte Mitgefühl. Auch eine andere Frau, die ein Auto gemietet hatte, bot ihre Hilfe an. Den Extrafahrer mussten wir auch nicht bezahlen und hatten jetzt noch ein großes Auto. Puh, dafür haben wir aber auch geschwitzt.
Unterkunft voll mit Kakerlaken
Dann sind wir durch die Nacht gefahren, naja, dunkel war es aber nicht wirklich, denn es war alles beleuchtet links und rechts. Aus einer Dreiviertel Stunde wurden dann eineinhalb Stunden Fahrt, plus einen Stop im Walmart. Die erste Adresse, die wir angesteuert hatten, war die falsche, nach mehrmaligen Code eingeben, haben wir dann in einem Restaurant um Hilfe gebeten, wir waren ca. 1km zu weit gefahren. In dem Viertel hat alles weihnachtlich geblinkt, einige Häuser waren extrem geschmückt. Dann standen wir vor unserem Haus, es war hier stockfinster, die Codes funktionierten nicht. Irgendwann haben wir das Gartentor aufbekommen und dann haben wir ein Auto angehalten, damit der unseren Vermieter anruft. Ja, und der hat uns ganz andere Codes durchgegeben. Egal. Für Ärger war keine Zeit, die Kinder wollten ins Bett. In der Wohnung war es dreckig, roch ekelhaft, die Kakerlaken schauten mich verwundert an, was ich hier will, Betten dreckig, der Fußboden fast schwarz, ekelhaft. Man will nichts berühren. Scheiße. Die Kinder haben erstmal alle in einem Bett geschlafen. Wir mussten hier weg. Wir haben den Vermieter angerufen und der hat auch sofort gesagt, dass er die Unterkunft storniert und wir das Geld zurückbekommen. Dann mussten wir noch mit Airbnb telefonieren. Ich habe dieses Asiaten- Englisch nicht verstanden, also musste ich meinen Mann verifizieren oder wie auch immer, damit er mit der Dame sprechen konnte. Es war jetzt schon 23Uhr, ein Hotel finden war schwierig und bedeutet wieder 1 Stunde Autofahrt. Wir entschieden zu bleiben. Die Kakerlaken haben wir nicht alle nach draußen bekommen, ich musste unser Strandtuch als Decke benutzen. Für den Fall das es so eklig ist, habe ich auch immer noch ein Handtuch mit zum Unterlegen, sonst könnte ich mich nicht hinlegen. Mein eigenes Kopfkissen habe ich eh immer mit dabei.
Ende gut alles gut
Am nächsten morgen buchten wir eine andere Unterkunft, auch für mehr als 100Dollar pro Nacht, schon mit LastMinuteRabatt. Von Airbnb wurde die Rückzahlung schon veranlasst. Dann sind wir schnell ins Auto und losgefahren. Die Natur (die sieht man, wenn man eine ganze Weile aus Honolulu herausfährt) hat alles entschädigt. Um uns herum begrünte Berge und an der Straße konnten wir schon das Meer sehen. Am Nachmittag haben wir dann unsere neue Unterkunft bezogen, es war ein Traum, wir fühlten uns gleich zu Hause, wir hatten Spielzeug: japanische sprechende Plastikteile und Bücher, die Kinder freuten sich, wir konnten endlich mal wieder wirklich richtig duschen und in unserer eigenen Küche essen kochen, wir haben 2 Schlafzimmer, einen Wasserkocher, einen Schreibtisch, einen Wasserfilter, große Betten und sogar noch eine Waschmaschine. Ach war das toll. Über was wir uns so alles freuen, was wir zuhause als selbstverständlich erachten. Sogar eine Spülmaschine haben wir, die wir aber gar nicht voll kriegen.
Wir lieben Hawaii, auch O´ahu – außerhalb der Stadt 😉