Mamasein – mein Herzensjob!
Ich darf „Mama sein“.
Lange Zeit habe ich gebraucht um für mich festzustellen, dass ich nun auch mal „nur“ Mutter sein darf. Immer hatte ich das Gefühl etwas machen zu müssen oder war mit den Gedanken schon wieder bei der Arbeit. Ein Jahr Elternzeit geht schnell vorbei und nach einem halben Jahr denkt man dann, „mist, wie soll ich wieder arbeiten, wenn ich nachts noch stille und auch tagsüber“ und dann kam bei mir schon die Panik hoch.
15x nachts stillen – keine Seltenheit
Heute ist das anders, Ich habe mir von Anfang die Zeit gegönnt und kann nun mein Mamasein genießen. Ich stille nachts stündlich (manchmal auch öfter, manchmal alle 2 Stunden), das wäre alles nicht möglich, wenn ich wieder arbeiten gehen müsste. Aber ich merke, wie mein kleiner Muckel es braucht und ich es auch genieße. Ja, natürlich würde ich auch gern mal wieder länger am Stück schlafen. Ich habe es aber für mich angenommen, akzeptiere es, denn ändern kann ich es nicht. Und das hat bei mir alles geändert, ich habe verstanden, warum einige Babys öfter nachts aufwachen und die Mama brauchen. Durch das Annehmen mache ich mir selber keinen Druck mehr irgendetwas ändern zu müssen oder Gedanken, ob etwas nicht stimmt.
Ja, natürlich stille ich immer noch.
Ja, und ich oute mich jetzt auch hier gleich nochmal, weil ich immer wieder merke, wie einige Mamas sich nicht trauen ihr Kind länger als 1/2 oder 1 Jahr zu stillen, darüber zu sprechen oder auch in der Öffentlichkeit zu stillen. Mein Kind ist nun schon 1 Jahr und 8 Monate und ein Ende vom Stillen ist gerade nicht in Sicht. Muss es auch nicht. Es ist völlig normal sein Kind länger als 2 Jahre zu stillen. Auch Tandemstillen ist normal.
Voller Vorurteile
Ich muss zugeben, dass all das für mich vor 7 Jahren, bevor ich Kinder hatte und auch als ich mein erstes Baby hatte, noch völlig fremd war und ich mich bei dem Gedanken daran sehr unwohl gefühlt habe. Ich wusste es einfach nicht besser und hatte krasse Vorurteile gegenüber stillenden Müttern, deren Babys schon liefen. Verzeiht mir bitte. Ich fühle mich gerade in meiner Rolle als Mama sehr wohl, es gibt keine Langeweile, auch nicht geistig, denn es prasseln genügend Ideen und Themen auf mich ein, die mich zum Weiterdenken bringen.
Alles wird anders…
Seitdem ich Mama geworden bin, hat sich mein Leben komplett auf den Kopf gestellt, nicht nur wegen des Babys, sondern auch weil ich angefangen habe Dinge in Frage zu stellen: bei der Ernährung (vom Zuckern über Gluten bis zum Ei und Rind), der Gesundheit und der Bildung,… Ich fühlte mich anfangs so verloren, einsam, falsch in meinem Körper – als hätte ich kein Leben mehr. Warum, weil ich völlig unvorbereitet auf einmal mit Baby da stand. Ja, ich habe auch Bücher vorher gelesen, aber die zeigen einem auch nicht wie man stillt und geben einem Sicherheit und klopfen dir auf die Schulter.
und so wundervoll, wenn man es zulässt.
Jede Mama, egal ob sie stillt oder Flasche gibt, arbeitet oder zu Hause bleibt – alle wollen das beste für ihr Baby. Jede macht es auf ihre Weise. Wir leisten alle wundervolle Arbeit, weil wir neues Leben hervorbringen und tagtäglich unser Bestes geben…. und wir alle wissen warum wir es machen.. LIEBE
Für mich fühlt es sich gerade richtig gut an, diese Auszeit vom Beruf zu haben, die Pause vom Alltag zu haben. Die Kinder um mich herum. Die Weltreise und der Abstand zu allem ermöglicht mir erstmal den Blick von der anderen Seite. Und auch in den Elternzeit, nach der Elternzeit oder überhaupt… es gibt Möglichkeiten die Haushaltskasse etwas aufzufüllen… auch für uns, damit wir unseren Traum leben können. Ob nun Vollzeitmama, Vollzeit- oder Teilzeitjob- jede Mama sollte es so machen, wie es sich für sie gut anfühlt, denn verstellen, verbiegen,…. führt wieder zu Stress. Es darf auch Hilfe angenommen werden. Auch das darf ich noch lernen – Hilfe zu zulassen .
als hätte ich nicht schon genug Kinder, da kommt dann auch noch das Innere Kinde zu Besuch
Täglich werde ich an meine Grenzen geführt, meine Kinder können mich gut aus der Reserve locken, aber ich werde besser, jeden Tag einbißchen, ich atme und atme nochmal tiefer, lächele und schon kann ich viel besser verstehen, warum der Sand an den Füßen mitten am Strand stört oder die Beine einen nicht mehr tragen wollen oder das Wasser mit Sprudel sein muss- nein doch nicht, doch lieber Mandelmilch. Puh, ich könnte noch hunderter weiterer Beispiele aufzählen, wo wir als Eltern die Ruhe bewahren wollen, es aber nicht immer so gelingt… denn plötzlich steigt in mir die Wut hoch, ich merke wie meine Hände anfangen zu zittern, ich nervös werde, weil mich etwas triggert. Irgendetwas aus meiner Vergangenheit, will da gehört werden. ja, mein liebes inneres Kind, du bist nicht allein- du bist wertvoll und genau richtig,….. so in der Art kann man Antworten finden.
Ich bin dankbar für diese Aufgabe….
Ich bin sehr dankbar dafür diese 3 wundervollen Kinder zu haben, mit denen ich persönlich wachsen kann. Ich bin dankbar jeden Tag zusehen zu dürfen, wie sie sich entwicklen. Ich wünsche mir manchmal auch einen Tag mal raus zu sein, aus allem, nur für mich etwas zu machen. Denn ich merke wie wichtig es ist, dass ich entspannt bin. Gestresste Mütter und Väter stressen ihre Kinder,…. so in der Art eben. Ob mir das einfach fällt, nein. Definitiv nein. Das ist meine Herausforderung. Mein ganzes Leben bricht gerade über mir zusammen und ich soll atmen und ruhig bleiben. ja, das kann ich und ich werde jeden Tag einbißchen besser. Ich bin gerade dankbar, dass ich es mal angeschrieben habe.
Wie geht es dir? Kennst du auch solche Situationen, wo du an deine Grenzen stößst?, die Wut in dir hochsteigt?, Du dich nach einer „Ich-brauch-nur-die-mama-nacht“ einfach auf eine einsame Insel wünschst? Du dich fragst, wie du arbeiten sollst, wenn die Nächte so besch… laufen? Du dich in deiner Mamarolle findest oder du spürst, wie sehr du wieder deine Freiheit zurück haben möchtest?
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